Klickbetrug Google Ads

Klickbetrug Google Ads

25.06.2020
Geschätzte Lesezeit: 5 Min.

3 / 5. 4

Diesen Beitrag teilen

Klickbetrug bei Google Ads: Der Einsatz von Suchmaschinenwerbung ist eine attraktive Möglichkeit die eigene Performance im Internet zu erhöhen. Mit zielgerichteter Kundenansprache können Leads und Conversions gewonnen werden. Dabei zahlen sie für jeden Klick auf eine Ihrer Text- oder Banneranzeigen. Eine hohe Klickrate wirkt sich dabei grundsätzlich positiv auf die Relevanz der Webseite und den Qualitätsfaktor des Accounts aus. Dieses Abrechnungsmodell nach dem Cost-Per-Click Prinzip hat den Vorteil einer genauen Kostenkontrolle, birgt allerdings auch die Gefahr von Betrugsversuchen. Für unwahrscheinlich hohe Klickraten mit ausbleibenden Erfolgen und ohne die gewünschten Ergebnisse könnten Kickbetrüge die Ursache sein. Bei der Optimierung eines Google Ads Kontos sollte das Thema des Klickbetrugs (eng. Click Fraud) daher nicht außeracht gelassen werden.

Was ist Klickbetrug?


Von einem Klickbetrug ist die Rede, wenn bei Google das System der Werbeabrechnung durch künstlich erzeugte Klicks gezielt manipuliert wird. Die Betrüger klicken dabei ohne reelles Interesse an den beworbenen Angeboten auf die Anzeigen eines Werbetreibenden. Es entsteht der Eindruck, dass die Anzeige Begeisterung weckt und häufig geklickt wird, obwohl hinter diesen Klicks keine Kaufmotivation steht. Für den Werbenden hat ein solches Verhalten die Konsequenz von hohen Kosten für nutzlose Klicks. Für Publisher, auf deren Webseite Klickbetrug registriert werden, besteht das Risiko von Werbekooperationen ausgeschlossen zu werden.

Zu ungültigen Klicks zählen:

• Doppelklicks, die ausversehen ausgeführt wurden und somit irrelevant sind
• Automatische ausgelöste Klicks von Bots
• Manuelle Klicks, um Werbekosten in die Höhe zu treiben

Gründe für Klickbetrug:


Es können unterschiedliche Motivationen für das Anwenden von simulierten Klicks erkannt werden.
Ein Grund ist es, sich ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Die Klicks auf die Werbeanzeigen der Konkurrenten treibt deren Werbebudget unnötig in die Höhe. Das Ziel dieser Manipulation ist es das Budget der Konkurrenten zu belasten und zu erschöpfen und die Wettbewerber aus dem Suchnetzwerk oder von relevanten Webseiten zu verdrängen.

Das zweite Szenario, in dem Klickbetrug angewendet wird, ist wenn die Webseitenbetreiber, die eine Werbefläche anbieten (Publisher) die Klickzahlen manipulieren. Sie streben damit eine simulierte Attraktivität ihrer Webseite an, um somit die Preise für die Werbeflächen, insbesondere Keywords und entsprechende Themenbereiche von Displayanzeigen, in die Höhe zu treiben.

Die dritte Variante des Klickbetrugs spielt besonders bei Videoclips auf Sozialen Netzwerken und Videoportalen eine Rolle. Mit gekauften Likes wird eine größere Reichweite generiert und somit der Versuch die Preise zu steigern umgesetzt.

Taktiken des Klickbetruges



Die Umsetzung von Klickbetrug kann mit verschiedenen Methoden erreicht werden. Dabei kann es sich entweder um reale Menschen halten, die hinter den Klicks stecken, oder um automatisierte Systeme, die die Klicks auslösen.

Manuelles Klicken
Das manuelle Klicken durch Internetnutzer ist für die Betrüger mit viel Aufwand verbunden. Es können Freunde, Angestellte oder die Familie engagiert werden, um die Textanzeigen anzuklicken.

Klickfarmen
Das Einschalten einer Klickfarm kann einem Unternehmen dazu verhelfen, die manuellen Klicks schneller und effektiver zu erlangen. Klickfarmen engagieren Angestellte, um täglich für ihre Kunden auf Anzeigen zu klicken, Kommentare zu verfassen oder Likes zu verteilen.

Bots
Der schnellere Weg Kicks zu erzeugen ist der Einsatz von Klick-Robotern, den sogenannten Bots. Die Bots agieren im Internet wie menschliche Internetnutzer und wirken als Multiplikatoren im Netz. Diese Software ist durch bestimmte Klickscripts so programmiert, dass die Anzeigen automatisch geklickt werden. Werden die Bots per Hijacking auf verschiedenen Servern installiert, können sogenannte Botnetze entstehen, mit denen Klicks von vielen unterschiedlichen IP-Adressen generiert werden können. Entsteht der Eindruck, dass die Klicks von unterschiedlichen Geräten kommen, erschwert dies die Bewertung und Rückverfolgung.

Social Media Kampagnen
Mit Hilfe von Kampagnen können Rezipienten gezielt auf bestimmte Anzeigen aufmerksam gemacht werden. Irreführende Informationen sollen die Nutzer zum Klicken anregen. Mit manipulierten Suchergebnissen, die nicht mit den Bedürfnissen der Suchenden übereinstimmen, können keine Conversions erreicht werden und das Kampagnenbudget wird nicht effizient eingesetzt. Klicks von Nutzern mit fehlendem Interesse führen für die Werber nicht zu den gewünschten Anzeigenergebnissen.

Was unternimmt Google gegen Klickbetrug?


Google hat großes Interesse daran Klickbetrüge zu verhindern und das Vertrauen der Werbetreibenden in die Plattformen zu halten bzw. zu stärken. Ein stätig weiterentwickelter Algorithmus dient dazu ungültige Klicks und Muster zu identifizieren. Die Aktivitäten werden auf verdächtige Zusammensetzungen von Zeit, IP-Adresse und Datum geprüft. Der automatisierte Filter von Google erkennt und entfernt doppelte bzw. ungültige Klicks von unverschlüsselten IP-Adressen in Echtzeit, noch bevor dem Werbenden der Klick in Rechnung gestellt wird. Für schwieriger Fälle gibt es bei Google ein Ad Traffic Quality Team, welches den Traffic auf einer Webseite auswertet und ungültige und betrügerische Aktivitäten entfernt.

Nicht nur Google engagiert sich dabei Klickbetrüger zu ermitteln, sondern hat eine Berichtsfunktion eingerichtet, auf der Werbetreibende und Publisher auffällige Handlungen melden können. Folgend auf eine Angabe von Verdächtigem wird eine Untersuchung eingeleitet. Falls Sie betrügerische Aktivitäten entdecken können Sie diese hier, über dieses Formular bei Google melden.

Sollten trotz dieser Maßnahmen zur Verhinderung von Klickbetrug Kosten durch ungültige Klicks entstehen und durch spätere Untersuchungen erkannt werden, werden Ihnen die Kosten auf Ihr Google Ads Konto gutgeschrieben.

Wie kann ich mich schützen?


Der erste Schritt, um sich vor Klickbetrügern zu schützen ist es das eigene Konto regelmäßig zu pflegen und zu überwachen. Wenn Sie stehts einen Überblick über die Kampagnenaktivitäten haben, fallen Ihnen Unregelmäßigkeiten und ungewöhnliche Klicksummen frühzeitig auf und Sie können weitere Schritte zu Ihrem Schutz einleiten. Bevor Sie weitere Maßnahmen ergreifen ist es wichtig zu prüfen, ob der Anstieg der Klicks nicht mit anderen Ursachen zusammenhängt. Der Zuwachs kann auf folgende Veränderungen bzw. Optimierungen in den Ads Konten zurück zu führen sein:

• Höhere Budgets
• Neue Keywords
• Saisonale oder geographische Abweichungen
• Trends oder veränderte Konkurrenz- und Preisverhältnisse
• Abweichende Gebotsstrategie oder CPC Kosten
• Steigerung des Qualitätsfaktors oder der User Experience
• Technische Unzulänglichkeiten

Könne Sie alle diese Aspekte als Ursache für die Auffälligkeiten ausschließen, dann ist es wichtig zu prüfen ob tatsächlich ein Click-Fraud vorliegt.

Schutz vor Klickbetrug Google Ads Blogbeitrag

Manuelles Überprüfen


Zum manuellen Überprüfen können Sie eine Tracking-Software wie Analytics verwenden, die Ihnen von Google zur Verfügung gestellt wird und Ihnen die Erfolgsmessung in Ihrem Konto erleichtert. Bei der Identifikation von Klickbetrügern ist es sinnvoll die IP-Adressen festzustellen, bei denen hohe Klickzahlen ohne folgende Aktionen verzeichnet werden. In solchen Fällen können Sie die Klicks mit den Zeitstempeln und IP-Adressen aus den Logfiles Ihres Webservers abgleichen, um zu erkennen, von welcher IP-Adresse besonders häufig geklickt wurde, es aber nie zu einer Conversion gekommen ist. Die Entschlüsselung des genutzten User-Agents gibt Ihnen Aufschluss darüber, ob die Klicks von einem Endgerät stammen, oder ob sie über einen Proxy-Server von mehreren Nutzern stammen. Die Wahrscheinlichkeit eines Kickbetruges ist hierbei sehr hoch.

Klickbetrüger verwenden in vielen Fällen die Möglichkeit von Kommunikationsschnittstellen eines Proxy-Servers, um ihre Aktivitäten zu tarnen. Ein sogenannter stellvertretende Server bildet die Schnittstelle zwischen einem Absender und dem Empfänger und leitet Anfragen an einen Server mit seiner eigenen IP-Adresse an das Zielsystem weiter. Ein Nutzer kann somit über einen Proxy Server seinen Standort und seine IP-Adresse verschleiern. Die Analyse von Klickmustern und dem Nutzerverhalten auf der Webeseite, auf der die Anzeige geschaltet ist, kann Ihnen Auskunft über mögliche Klickbetrüge geben.

Ausschluss von IP-Adressen


Unter den Umständen, dass Sie auffällige IP-Adressen ausmachen können, besteht die Möglichkeit, diese für Ihre Kampagnen zu blockieren. Durch den Ausschluss von bestimmten Adressen, können Sie verhindern, dass Ihre Anzeige weiterhin in deren Netzwerk angezeigt wird und ist somit vor diesen ungültigen Klicks geschützt. Als Hilfestellung stellt Google eine Anleitung zur Verfügung, diese finden sie hier. Es ist wichtig zu bedenken die IP-Adressen nicht nur im Google Ads Konto, sondern auch in Google Analytics auszuschließen, um eine verfälschte Datendarstellung zu verhindern.

Wie kann ich mir ungültige Klicks anzeigen lassen?


In Ihrem Ads Konto bietet Google mit der Option der Datenauswertung auch an, die ungültigen Klicks und Klickrate auszuwerten und anzuzeigen. Dazu müssen Sie in der Berichterstattung zu den Auswertungsattributen Ihrer Kampagne die Spalten „ungültige Klicks“ und „Anteil ungültiger Klicks“ hinzufügen. Wie sie diese Spalten auswählen, sehen Sie in folgenden Schritten:

1. Öffnen Sie Ihr Konto in Ihrem Google Ads Account.
2. Gehen Sie in der oberen Leiste, auf der rechten Seite auf „Berichte“ und wählen Sie erst „Vordefinierte Berichte“ und dann „Einfach“ und folgend „Kampagnen“ aus.

Klickbetrug Klick Fraud Beitragsbild Google Ads 1

3. Als nächstes bestimmen Sie den zu analysierenden Zeitraum und klicken auf das Spalten-Symbol.

Klickbetrug Klick Fraud Beitragsbild Google Ads 2

4. Wählen Sie nun aus der linken Leiste die entsprechenden Attribute aus und ziehen Sie in die Kampagne. Sobald die Anpassung geladen ist, hat Google Ads die Spalten für Sie hinzugefügt.

Klickbetrug Klick Fraud Beitragsbild Google Ads 3

Tools gegen Klickbetrug


Für die frühzeitige Feststellen von Klickbetrügen, wurde bis heute schon verschiedene Tools entwickelt. Folgende Tools können wir Ihnen empfehlen:

Tool gegen Klickbetraug Google Ads Blogbeitrag

Fazit:


Zusammenfassen lässt sich, dass die von Google eingesetzten Filter Sie schon sehr effektiv vor Klickbetrügern zu schützen, es aber grundsätzlich wichtig ist, bei auffälligen und wiederkehrenden Klickmustern genau auf Unstimmigkeiten zu prüfen. Die Analyse anhand des Vergleiches von: der IP-Adresse, des Zeitstempels des Klicks und eines Aktions-Stempels auf der Webseite sowie des User-Agents helfen dabei einen Klickbetrug manuell zu identifizieren. Mit der Ausschlussfunktion von IP Adressen können diese dann blockiert werden und die Sicherheit Ihres Kontos erhöht werden. Für die Unterstützung können Sie sich auch an Drittanbieter wenden, die die Betreuung und Kontrolle Ihrer Konten übernehmen.

Ihre Rückmeldung ist uns wichtig!


Haben Sie noch Fragen, Hinweise oder Anregungen zu Klickbetrug auf Google Ads? Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren! Bitte hier klicken. Sollten Sie über diesen Blogeintrag hinaus noch weitere Fragen zu Google Ads oder Google Shopping bestehen, wenden Sie sich gerne direkt über unser Kontaktformular an uns.

Ein Beitrag von:

Erzählen Sie uns von Ihrem Projekt

Sie möchten mithilfe von Suchmaschinenwerbung durchstarten? Dann schreiben Sie uns!

Gerne rufen wir Sie auch zurück, wenn Sie Ihre Telefonnummer hinterlassen. Das Gespräch ist selbstverständlich unverbindlich und kostenlos.

*Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage, können wir nur auf Anfragen reagieren, welche eine aussagekräftige Beschreibung des Unternehmens und Infos zum aktuellen Stand in Google Ads beinhalten*

Daniel Rakus

Geschäftsführer
& Google Ads Experte